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Kirchliches Brauchtum rund um Ostern

Während der Fastenzeit wird in vielen Kirchen der „Kreuzweg gegangen“, wo den einzelnen Stationen der bildlich dargestellten Szenen des letzten Weges von Jesus gedacht wird. Mittlerweile sehr selten, aber doch wird in manchen Pfarrgemeinden auch noch eine eigene Kreuzpartikel Verehrung angeschlossen, sofern eine entsprechende Reliquie vorhanden ist.

 

Die Weihe der Palmbuschen findet am Palmsonntag statt, die Buschen werden oft noch zu Hause liebevoll aus Zweigen der Salweide angefertigt und vielleicht auch noch mit Buchs- und Wacholderzweiglein verstärkt.

 

Die Gründonnerstagsmesse ist ebenfalls sehr speziell, da während dieser Messe „die Kirchenglocken nach Rom fliegen“ und ab da bis zum Ostersonntag kein Glockengeläut zu hören ist. Mancherorts wie zum Beispiel in Oberkreuzstetten wird traditionell nach der Gründonnerstagsmesse eine „Ölberg Andacht“ gehalten. In Hochleithen beispielsweise gibt es in der Gründonnerstagsmesse eine Fußwaschung in Anlehnung an das letzte Abendmahl.

 

Eine weitere alte Tradition ist die sogenannte „Totenwache“, wo in der Kirche ein Grab Jesu errichtet wird, das mancherorts sogar rund um die Uhr „bewacht“ wird. Früher waren dafür in manchen Kirchen eigens zwei Männer der Feuerwehr, zwei Ministranten und zwei Mädchen die ganze Zeit über anwesend. Auch heute noch können sich Menschen in Listen eintragen, um eine möglichst lückenlose Anwesenheit beim Grab Jesu zu erreichen.

 

Das Osterfeuer in der Osternacht ist ebenfalls noch verbreitet und wird gern von Jung und Alt bestaunt, verbreitet es doch eine ganz eigene, mystische Stimmung. In manchen Orten wird auch eine Auferstehungsprozession durch den Ort geführt.

 

Die österliche Speisenweihe findet am Karsamstag bei der Osternachtsmesse oder am Ostersonntag statt, wo die Gläubigen hübsche Körbchen mit Schinken, Brot und Eiern zur Kirche bringen und diese geweihten Speisen dann zu Hause im Kreis der Familie verzehren.

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